Felix Fischer · Geschäftsführer · Die Pharmadrucker

Ein kleines, familiengeführtes Druckunternehmen in Deutschland konzentriert sich vollständig auf den Pharma- und Kosmetikdruck und verfolgt das klare Ziel, der schnellste Produzent von Beipackzetteln und Gebrauchsanweisungen zu sein. Das Unternehmen entstand aus einer Konzession zum Druck einer lokalen Wochenzeitung, die den Grundstein für die Druckaktivitäten der Familie Bernick legte. Über Jahrzehnte hinweg blieb der Zeitungsdruck führend, doch in den vergangenen zwanzig Jahren hat sich die Branche stark verändert.

Trotz des Erbes und der langfristigen Ausrichtung hat die jüngste globale Instabilität gezeigt, dass äußere Einflüsse kleine Unternehmen schnell beeinträchtigen können. Die Spezialisierung auf Pharmazie begann vor etwa zehn Jahren, obwohl entsprechende Arbeiten bereits zuvor durchgeführt wurden. Mit der Zeit führten Kundenanforderungen und die verfügbaren Produktionstechnologien zu einer stärkeren Ausrichtung auf dieses Marktsegment.

Es ist schwierig, in Westeuropa qualifizierte Arbeitskräfte zu finden – bedingt durch demografische Entwicklungen und die abnehmende Zahl junger Menschen, die eine Tätigkeit im produzierenden Gewerbe wählen. Das Unternehmen zieht junge Mitarbeiter durch flache Hierarchien an, muss jedoch in deren Ausbildung investieren. Pharma-Druck bleibt trotz seiner Ähnlichkeit mit herkömmlichem Drucken, Schneiden und Falzen hochspezialisiert. Verarbeitet werden extrem leichte Grammaturen – 40 bis 60 g/m² –, die eine technische Anpassung, neue Prozesse und Schulungen erfordern. Das Versprechen schneller Lieferungen, häufig innerhalb von 24 Stunden und typischerweise innerhalb von 10–15 Arbeitstagen, hebt das Unternehmen deutlich hervor. Seine geringe Größe und der Fokus auf Kleinauflagen ermöglichen diese Geschwindigkeit.

Zur Unterstützung dieses Modells stellt das Unternehmen von Offset- auf Inkjetdruck um und eliminiert damit Druckplatten, Chemikalien sowie verschiedene mechanische Prozessschritte. Diese Umstellung verbessert die Durchlaufzeiten, den Wartungsaufwand und die Nachhaltigkeit. Die Falzarbeiten sind hochkomplex – oft mit mehr als zehn Falzungen – und nur wenige Maschinenhersteller können diese Anforderungen erfüllen. H+H wurde Partner, weil beide Unternehmen die gleichen Entwicklungsziele verfolgen.

Die Konfiguration umfasst einen rotativen Querschneider, gefolgt von einer komplexen Falzmaschine. Die M9-Falzmaschine automatisiert die Einstellung der Taschen, was insbesondere für jüngere Mitarbeitende attraktiv ist, die eine Touchscreen-Bedienung erwarten. Die Bediener müssen weiterhin Feinjustierungen vornehmen, doch die Rüstzeiten werden erheblich verkürzt. Das Unternehmen versteht sich als Entwicklungspartner und trägt zur Optimierung sowohl der Falz- als auch der Dünndruck-Inkjet-Lösungen bei. Die Implementierung erforderte enge Zusammenarbeit, präzise Kommunikation und schnelle Reaktionszeiten seitens des Technologieanbieters.

Der Produktionsaufbau bietet erhebliche Vorteile: höhere Geschwindigkeit, weniger Prozessschritte, weniger Bedienpersonal, geringeres Fehlerrisiko und höhere Wertschöpfung in einer einzigen Linie. Der Umstieg auf Inkjet eliminiert zudem Hitze als Produktionsfaktor, was als bedeutend hervorzuheben ist.

Felix Fischer · Managing Director · Die P...

4 Nov 2025